Klimaschutz statt Verdichtung und Versiegelung. Keine Fällung von 41 Bäumen, Erhalt der Kaltluftschneise
Starkregenereignisse und Hitzewellen werden in der Zukunft weiter zunehmen und zur massiven Belastung führen
Die vorhandene Infrastruktur ist bereits jetzt an der Kapazitätsgrenze und der Abwasserkanal hydraulisch überlastet
Diese Bäume gehen unwiderruflich verloren und damit eine unersetzliche Blattmenge, die für unser Stadtklima von essentieller Bedeutung ist! Die Bäume sind zum Teil 25 Meter hoch und haben einen enormen Kronendurchmesser von bis zu 14 Metern.
Die linke Karte zeigt die aktuell geplanten Baumfällungen von 1.356 Bäumen im Stadtgebiet - die rechte Karte die geplanten Neupflanzungen. Hier erübrigt sich jeder weitere Kommentar. Alle Details sind unter diesem Link zu finden.
41
Baumfällungen
11
Weitere Haushalte
22
zusätzliche PKW
5866
Klimarelevante qm
Auf dem jetzigen parkähnlichen Villengrundstück mit reichhaltigem Baumbestand sollen 12 Häuser (6 Doppelhäuser) statt einer Villa entstehen. Dies bedeutet einen massiven Eingriff mit dramatischer Versiegelung in das vorhandene Stadtklima.
Das Stadtklima ist laut Klimaanalyse (Nacht) der Stadt Düsseldorf (Abbildung links) als günstige bioklimatische Situation definiert, die es zu sichern gilt. Die dort vorhandenen Freiflächen und der Vegetationsanteil sollten möglichst erhalten bleiben.
Die Grünflächen haben eine hohe bioklimatische Bedeutung und werden als besonders wichtige klimaökologische Ausgleichsräume mit einer hohen Empfindlichkeit gegenüber Nutzungsintensivierung beschrieben.
Durch den Abriss der vorhandenen Villa (solche Objekte werden nachgefragt!) und den Bau von 12 neuen Häusern mit Garagen sowie Stellplätzen und einer eigenen Strasse findet ein massiver Eingriff in dieses zu schützende Klima statt.
Die Fällung von 41 Bäumen, von denen sogar 37 laut Satzung geschützt sind, ist in der heutigen Zeit und mit dem Wissen über die aktuellen und weiter zunehmenden Extremwetterereignisse grob fahrlässig. Allein das Blattvolumen, das hier zerstört wird, ist kurzfristig und auch mittelfristig im Stadtbaumkonzept der Stadt Düsseldorf im gesamten Stadtgebiet nicht zu kompensieren.
Auch in der Klimaanalyse für den Tag wird dieses Gebiet als günstige bioklimatische Situation (in der Karte gelb) definiert und ausdrücklich darauf verwiesen, dass dieses günstige Bioklima zu sichern ist.
Durch eine verdichtete Bebauung, wie sie hier geplant ist, würde sich diese Siedlungsfläche direkt in eine ungünstige bis sehr ungünstige bioklimatische Situation (in der Karte orange / rot) verändern. Dies kann man an der bereits vorhandenen Bebauung in der Karte sehr gut erkennen. Laut Klimaanalyse müssten in diesem Fall direkt mit höchster Priorität Massnahmen zur Verbesserung der klimatisches Situation ergriffen werden.
Allein aus diesem Grund kann dieses Bauvorhaben nicht im Sinne einer Stadtplanung, die dem Allgemeinwohl zu dienen hat, genehmigt werden. Es widerspricht vollkommen dem Konzept "Schwammstadt", dass sich die Stadt selber auferlegt hat.
Wir verweisen auch auf die Expertise des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Herrn Dr. Peter Jakubowski: "Entsiegeln ist eine der Kernaufgaben, der sich Stadtentwicklung und Stadtplanung widmen muss neben den wasserbaulichen Maßnahmen". (weitere Details unter diesem Link - Interview / Twitter)
Im Bebauungsplan-Entwurf Nr. 05/003 (alt: 5083/14) – Westlich Leuchtenberger Kirchweg – wird explizit auf die stadtökologische Funktionen durch die hohen Begrünungsanteile Bezug genommen „z.B. Staubbindung, Rückhaltung von Niederschlagswasser oder Verbesserung der mikroklimatischen Situation“.
Hier findet sich auch der Hinweis unter 4.6.b) Stadtklima:
„Gemäß der stadtklimatischen Planungshinweiskarte der Landeshauptstadt Düsseldorf (2012) ist das Bebauungsplangebiet Teil eines großräumigen regional bedeutsamen Ausgleichsraums mit vorhandener Siedlungsstruktur. Die Planungshinweiskarte empfiehlt, Siedlungen im Ausgleichsraum nicht weiter auszudehnen und zu verdichten, um die Funktion des regional bedeutsamen Ausgleichsraumes als Frischlulfteinzugsgebiet zu erhalten.
Die vorhandenen Bäume und die Begrünung wirken sich lokalklimatisch positiv auf die Umgebung aus. Ein Wegfall dieser Grünelemente hätte einen stadtklimatisch negativen Effekt. Bei Neuplanungen sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, Bäume zu erhalten und neue schattenspendene Bäume zu pflanzen sowie Grünflächen zu erhalten und neu zu schaffen.“
Daher liegt dieser Bauantrag im absolut krassen Gegensatz zu allen städteplanerischen Überlegungen und die Stadt Düsseldorf würde sich bei einer Genehmigung selber widersprechen
- und somit absolut unglaubwürdig werden in allen Belangen des Klimaschutzes!
Keine Privatisierung der Gewinne
und Sozialisierung der Kosten zu Lasten der Allgemeinheit!
Erst vor Kurzem ist auf der 'Alten Landstrasse' ein grosser Teil der Fahrbahn abgesackt, da der Abwasserkanal überlastet war und es zu Unterspülungen kam. Massgeblich hierfür waren die zahlreichen Starkregenereignisse der letzten Zeit.
Es ist auf Grund der aktuellen Prognosen sowie konkreten Vorhersagen der Klimaforscher und Meteorologen mit absoluter Sicherheit davon auszugehen, dass in der nahen Zukunft die Anzahl dieser Starkregenereignisse sowohl in der Häufigkeit als auch in der Intensität weiter massiv zunehmen werden.
Der Kanal auf dem 'Leuchtenberger Kirchweg' ist bereits seit dem Jahr 2015 ausgelastet. Zitat aus dem Bebauungsplan-Entwurf Nr. 05/003 (alt: 5083/14) – Westlich Leuchtenberger Kirchweg – Punkt 4.4.b): „Die Mischwasserkanalisation ist hydraulisch stark ausgelastet, so dass es bei einer zusätzlichen Flächenverdichtung zu einer Einleitbeschränkung der anfallenden Niederschlagswassermengen kommt.“
Bereits jetzt sind zahlreiche Anlieger verpflichtet worden ihr Niederschlagswasser auf dem eigenen Grundstück versickern zu lassen und es nicht mehr in den Kanal einzuleiten. Bei zunehmenden Starkregenereignissen wird die Versickerung auf dem eigenen Grundstück aber zunehmend fraglich. Wenn nun aber noch 12 weitere Haushalte mit Ihrem Mischwasser an den Kanal angeschlossen werden müssen, ist die Überlastung de facto gegeben.
Allein aus diesem Grund ist die Baugenehmigung zu versagen! Bei einer Kanalsanierung als Folge dieses Bauvorhabens würden zudem die Kosten auf alle Anlieger umgelegt. Es ist absolut inakzeptabel, dass auf Grund von Gewinnmaximierung einzelner, die Gefahren und Kosten auf die Allgemeinheit zurückfallen.
Gegen eine weitere Verdichtung spricht auch die vorhandene Verkehrsinfrastruktur. Durch die zusätzliche Bebauung, die bereits stattgefunden hat, ist der Leuchtenberger Kirchweg regelmässig zu den üblichen Hauptverkehrzeiten hoffnunglos überlastet.
Zudem ist der Parkraum schon jetzt stark ausgelastet und somit sind für Besucher der 12 neuen Familien kaum noch freie Besucherparkplätze vorhanden, die auch auf dem Grundstück selber nicht angeboten werden.
Die Ansichten der geplanten Häuser lassen eindeutig eine de facto 3-geschossige Bebauung erkennen, die in dieser Gegend absolut nicht als "vorhandene Bebauung" gegeben ist.
Hier wird versucht durch architektonische Tricks ein Maximum zu erzielen zu Lasten der Gemeinschaft.
Laut §34 ist die vorhandene Bebauung zu berücksichtigen. Selbst diese grundlegende Regel wird krass missachtet, wie auf der linken Abbildung klar zu erkennen ist.
Hier wird nicht der dringend benötigte soziale Wohnraum geschaffen
sondern zu Lasten der Allgemeinheit Gewinnmaximierung betrieben.
Das Gebiet ist laut Klimaanalyse der Stadt Düsseldorf zu schützen. Die Stadt Düsseldorf hat sich selber zum Konzept "Schwammstadt" verpflichtet.
Keine weitere Versiegelung sondern im Gegenteil. Es muss "Entsiegelung", wie von führenden Wissenschaftlern und Bundesbehörden gefordert, betrieben werden.
Die Fällung von 41 Bäumen ist nicht kompensierbar und muss verhindert werden. Die Blattmenge kann nicht auf dem Stadtgebiet nachgepflanzt werden.
Der Kanal ist jetzt bereits hydraulisch maximal belastet und verträgt keine weiteren Anschlüsse mehr - und definitiv keine weiteren 12 Haushalte
Die vorliegende Bauvoranfrage zeigt eindrücklich wie dringend ein Bebauungsplan für den Düsseldorfer Norden und insbesondere für den Leuchtenberger Kirchweg mit seinen parkähnlichen Grundstücken ist.
Die Verantwortlichen müssen endlich den Grundstückspekulanten Einhalt gebieten und die Allgemeinheit schützen. Klimaschutz vor Eigentum! Es ist offensichtlich, dass diese Spekulanten keine Verantwortung für Ihr Handeln und Ihr Eigentum übernehmen - "Eigentum verpflichtet".
Die Bezirksvertretung 1 hat gezeigt, dass es durchaus Mittel und Wege gibt, unsägliche Bauprojekte zu stoppen und eine auf die Zukunft gerichtete Stadtplanung im Sinne der Allgemeinheit zu realisieren (Rheinische Post 28.01.2020 "Kommunalpolitiker im Stadtbezirk 1 verweigern gleich drei Bauprojekten Ihre Zustimmung").
Wir wollen nicht "Ostparksiedlung 2.0" werden!
Gerne beantworten wir Ihre Fragen zu diesem wichtigen Thema unter unserer eMail Adresse: kontakt (at) lkw53stopp.de.
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